Internationale Musikbrücke und Kultur Verein

Shuya Xu

Xu Shuya, einer der relevantesten chinesischen Komponisten unserer Zeit und auch ästhetisch und kulturell ein wichtiger und feinsinniger Brückenbauer zwischen Ost und West. Er sammelte erste kompositorische Erfahrung im China der 70er, bevor er nach Europa kam und hier seine Musiksprache weiterentwickelte. Insbesondere auch in seinen Opern, die regelmäßig an renommierten europäischen Häusern aufgeführt werden, zeigt er gekonnt wie man künstlerisch spannend und reizvoll chinesische und europäische Kontexte verbinden kann. In seinen kammermusikalischen Werken lotet er immer wieder neue Ideen in kleinerem Rahmen aus und arbeitet an seinen Texturen. Dabei ist immer auch eine theatrale Geste spürbar, Les feuilles de l'automne (2015) ist ein wunderbares Beispiel dafür. Xu Shuya wurde Changchun in der Jilin Provinz geboren. 1983 graduierte Xu Shuya an der Abteilung Komposition und Dirigieren an der Musik Universtität in Shanghai und begann mit seiner Lehrtätigkeit. In 1988 hat Xu in Frankreich seinen Master in Komposition an der “Ecole Normale de Musique de Paris” und in Folge sein Doktorat in Komposition am “Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris” abgeschlossen. Aktuell unterrichtet er Komposition und elektronische Musik an der Musik Universtität in Shanghai betreut DoktoratsstudentInnen. Ebenso ist er der Vorsitzende der Gesellschaft für Musik in Shanghai und Leiter des “Shanghai Spring International Music Festival” Kunstbeirats.Die erste Komposition von Xu, “Violin Concertos”, hat den ersten Preis bei dem  “Alexander Tcherepnin Foundation” Kompositions-Wettbewerb gewonnen. Xu hat ebenso den ersten Preise bei dem “5th Besanson International Symphony” Kompositions-Wettbewerb mit seiner Symphonie “Sunset & Crystal”, welche als Wettbewerbsstück für die Teilnehmer des “43th Besanson International” Dirigier-Wettbewerb ausgewählt, und als eines der wichtigsten Werke Chinesischer Musik des 20. Jahrhunderts bewertet. Seine Komposition mit Einbindung elektronischer Musik „Taiyi II“ hat den zweiten Preis bei dem „21th Bourges International Electronic Music“ Kompositions-Wettbewerb in Frankreich (erster Preis nicht vergeben), den zweiten Preis  bei dem“15th Luzi Rusoro International Electronic Music“ Kompositions-Wettbewerb in Italien (erster Preis nicht vergeben), als auch den “Yoshiro Irino Music Award” in Tokyo, Japan gewonnen, “Monkey King”, wurde in die Liste der fünf bedeutendsten Kompositionen aufgenommen. “Snow of Winter”, ein Oboen Konzert wurde als hervorragendes Werk bei dem „32th Shanghai Spring International Music Festival“ geehrt.

In 2009 begann Xu nach seiner Rückkehr aus Europa wieder in China zu unterrichten. Von 2009 bis 2014 war er der Präsident der Universität für Musik in Shanghai. Er gilt als einer der führenden Talente in Shanghai und war der musikalische Leiter der Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen der Weltausstellung 2010 in Shanghai.

Xu erhielt etliche Kompositionsaufträge und arbeitete gemeinsam mit vielen Orchestern wie dem Rundfunk-Symphonieorchester Wien, Orchestre National de France, Gavenburg Symphony Orchestra Sweden, Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, New York Philharmonic, Saint Petersburg Philharmonic Orchestra, the Opéra de Marseille, Hong Kong Sinfonietta, Shanghai Symphony Orchestra, Shanghai Philharmonic Orchestra, China National Opera House, Shanghai Opera House, National Taiwan Symphony Orchestra, Guangxi Symphony Orchestra, Ensemble InterContemporain, Klaugforum, Ensemble Contrechamp, Nieuw Ensemble, Ensemble 2e2m, Itineraire, etc.

Die Kompositionen von Xu umfassen Opern, Symphonien, Tanzdramen, Musiktheater und elektronische Musik. Er wurde in das “New Grove Dictionary of Music and the Dictionary of Musicians in the 20th Century“ eingebunden. Seine Musik wurde von Kairos (Germany), Telos music UG (Germany), Naxos, SACEM/SACD (France), Luigi Lussolo Foundation (Italy), ZEBRA (the Netherlands) und anderen veröffentlicht. Seine Partituren bei Henry Lemoine & Jobert (France).

Georges Aperghis

Bei Georges Aperghis ist jeder Ton Theater. Ob nun szenische Aktionen Teil des Stückes sind oder nicht, eine performative, erzählerische und nach Bewegung rufende Ebene durchzieht all sein Schaffen. In La Nuit en tête (2000), der Nacht im Kopf bzw. in Gedanken, zeichnet Aperghis ein ganz eigenes Bild der Nacht, unklar, manchmal etwas verstörend und mikrointervallisch verzogen. In seinen Worten „jeux d'enfants, processions nocturnes, tats d'âme furtifs,…“. Ohne Übertreibung kann man ihn als einen der wichtigsten Musiktheaterschöpfer des 20. Jhdts. bezeichnen. Nie müde werdend neue Ideen und zu formulieren und in gekonnter Weise auf den Punkt zu bringen, stets mit einer ganz eigene Sprache und Klanglichkeit. Georges Aperghis geboren 1945 in Athen, lebt und arbeitet seit 1963 in Paris. Seine Arbeit zeichnet sich durch die Erforschung von Sprache und ihrer Bedeutung aus, seine Kompositionen erkunden die Grenzen des Verständlichen, er vermag es Strukturen zu schaffen, welche das Publikum aktiv zum Zuhören einladen. Aperghis Musik beruht auf einem langjährigem Dialog mit anderen Kunstformen und einer großen Offenheit gegenüber intellektuellen, wissenschaftlichen und sozialen Bereichen. Das Besondere und die Andersartigkeit seiner Musik ist kombiniert mit der innovativen Einbindung von Elektronik, Vidoes, Maschinen und Robotern in den Performances. Er arbeitet eng mit einer Gruppe an Interpreten zusammen, welche in den kreativen Prozess eingeschlossen sind. Hierbei handelt es sich um KomödiantInnen (Edith Scob, Michael Lonsdale, Valérie Dréville, Jos Houben), MusikerInnen (Jean-Pierre Drouet, Richard Dubelski, Geneviève Strosser, Nicolas Hodges, Uli Fussenegger) oder SängerInnen (Martine Viard, Donatienne Michel-Dansac, Lionel Peintre). Seit den 90ern arbeitet er auch mit TänzerInnen  (Johanne Saunier, Anne Teresa De Keersmaeker) und Filmemachern (Daniel Lévy, Kurt D’Haeseleer, Hans Op de Beeck) zusammen. Die bedeutendsten europäischen Ensembles für zeitgenössische Musik haben eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Aperghis gefördert und seine Stücke in ihr Repertoire aufgenommen (Ictus, Klangforum Wien, Remix, Musikfabrik, Ensemble Modern, Intercontemporain, Vocalsolisten, the SWR choir).

In 2011 hat Georges Aperghis den Mauricio Kagel Prize und den “Golden Lion for Lifetime Achievement - Venise Biennale Musica 2015” erhalten. Die BBVA Foundation Auszeichnung «Frontiers of Knowledge» bekommt Georges Aperghis in 2016.

http://www.aperghis.com


Mirela Ivičević

Mirela Ivičević, geboren in Split, lebt derzeit in Wien. Sie studierte Komposition und Musiktheorie an der Musikakademie Zagreb bei Željko Brkanović, Medienkomposition und angewandte Musik bei Klaus-Peter Sattler in Wien sowie Komposition bei Beat Furrer in Graz. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht das subversive Potential des Klangs. Den wesentlichen Teil ihres Schaffens bilden konzeptuelle und intermediale Werke die die klanglichen, medialen und anderen (Neben)produkte des Alltags neukontextualisieren. Sie erhielt u.a. Staatstipendium der Österreichischen Bunderkanzleramts, Josip Štolcer Slavenski Preis für das Musiktheater PLANET 8 sowie das Stipendium des Berliner Künstlerprogramms des DAAD. Von 2010 bis 2016 arbeitete sie als Co-Kuratorin und Produzentin des Festivals Dani Nove Glazbe Split. Sie ist eine der MitbegründerInnen des Black Page Orchestra, ein  Wiener Ensemble für radikale und kompromisslose Musik unserer Zeit.

Reinhold Schinwald

Reinhold Schinwald, geboren in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien. Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Beat Furrer und Pierluigi Billone sowie Musiktheoriestudium bei Christian Utz, Clemens Gadenstätter und Georg Friedrich Haas. Toningenieurstudium an der Technischen Universität Graz. Er hat Meisterkurse u.a. bei Peter Ablinger, Mark Andre, Chaya Czernowin und Steven Takasugi besucht. 2012 war er Teilnehmer der Experimentalstudio-Akademie matrix des SWR Freiburg und 2013 Teilnehmer der Akademie Schloss Solitude. 2015 wurde ihm das Jahresstipendium Musik vom Land Salzburg und 2011 das Startstipendium für Musik des BKA zuerkannt. 2009 war er Composer in Residence beim 14. Komponistenforum Mittersill sowie im VCCA (USA). Er erhielt Kompositionsaufträge von Wien Modern, klang21, dem Hoerfest Graz 2006 und 2008 sowie cercle. 2011 wurde seine Kammeroper „fremd körper“ beim Taschenopernfestival in Salzburg uraufgeführt. Seine Werke wurden u.a. durch das oenm, dem Ensemble SurPlus, dem Trio Gahl-Stump-Huang sowie dem Ensemble Reconsil Vienna interpretiert und gelangten beim musikprotokoll im steirischen herbst, beim 14. Komponistenforum Mittersill und im Kulturzentrum bei den Minoriten Graz zur Uraufführung. Von 2008 bis 2009 war er als Mitarbeiter des Medienkunstlabors im Kunsthaus Graz für die Produktion und Realisation von Performances, Klanginstallationen, Konzerten und Workshops verantwortlich. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit ist Reinhold Schinwald regelmäßig als Klangregisseur und Interpret von Arbeiten mit Live Elektronik sowie elektroakustischer Kompositionen zu erleben. Zu den Aufführungsorten an denen er gewirkt hat, zählen u.a. Wien Modern, Klangaktionen - Gasteig München, Musik im Schömer Haus, Alte Schmiede Wien, Mozarteum Salzburg, IEM-Graz, MumuthGraz, Music Festival Pula und das Taschenopernfestival von Klang21. Dabei hat er Arbeiten von Komponisten wie Peter Ablinger, Michael Beil, Chaya Czernowin, Brian Ferneyhough, Gérard Grisey, Georg Friedrich Haas, Roman Haubenstock-Ramati, Christoph Herndler, Peter Jakober, Bernhard Lang und Luigi Nono zur Aufführung gebracht. Er war Klangregieassistent von André Richard bei Luigi Nonos Oper "Al gran sole", die 2009 bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurde. 2016 gründete er gemeinsam mit Gina Mattiello büro lunaire. büro lunaire sucht und entwickelt neue Formen zeitgenössischen Musikschaffens und dient als Katalysator für kollaborative Produktionsprozesse. Aus der Notwendigkeit auf gegenwärtige Produktions- und Rezeptionsbedingungen zu re-agieren und etwas „Eigenständig-widerständiges“ zu setzen, erarbeitet büro lunaire unterschiedliche Formate, die einen erweiterten Kompositionsbegriff zur Grundlage haben. büro lunaire richtet seinen Fokus vor allem auf Projekte, die durch die Wahl des Aufführungsortes gewohnte Wahrnehmungsbedingungen von Kunst herausfordern und zusätzliche Diskursebenen sichtbar machen.

www.reinholdschinwald.com

Agata Zubel

Agata Zubel, Komponistin und Sängerin, lebt in Wroclaw, Polen wo sie auch an der Universität für Musik unterrichtet. Sie ist international bekannt für ihre einzigartige vokale Variationsbreite und die Verwendung von Techniken, welche Stereotypen herausfordern. Agata Zubel kann Werkaufträge von renommierten Musik-Institutionen wie  Los Angeles Philharmonic, Seattle Symphony, Staatsoper Hannover, Westdeutscher Rundfunk (für Neue Vocalsolisten), Ensemble Inter-Contemporain, Ultraschall Festival in Berlin, Deutsche Welle in Bonn, Wratislavia Cantans Festival und das Grand Theatre – die National-Oper in Warsaw vorweisen. Sowohl als Sängerin als auch Komponistin hat sie etliche Wettbewerbe gewonnen: den  “Passport” Award von “Polityka” (2005), “Fryderyk” Award für Cascando, mit ausgewählten Arbeiten den großen Preis bei „60th UNESCO International Rostrum für Komponisten für das Stück Not I (2013), den  “Polonica Nova” Preis (2014), Coryphaeus für Polnische Musik (2016) und das "Verdienstabzeichen für die Polnische Kultur”. Gemeinsam mit dem Komponisten und Pianisten Cezary Duchnowski etablierte sie das Elettro Voce Duo. Als Sängern und Komponisten hat Agata Zubel bereits vielfach mit Festivals für zeitgenössische Musik und Opernhäusern zusammengearbeitet, ebenso wie mit den führenden Ensembles im Bereich der zeitgenössischen Musik wie: Klangforum Wien, musikFabrik, Inter-Contemporain, Ictus, London Sinfonietta, the Eighth Blackbird, Seattle Chamber Players und San Francisco Contemporary Music. Einige ihrer bedeutendsten Veröffentlichungen bis jetzt sind Not I (KAIROS) und Cascando (CD Accord), als auch ihre vokale Interpretation der Lieder Copland, Berg und Szymański (Gedichte), El-Derwid. Blots on the Sun und Dream Lake mit Liederzyklen von Witold Lutosławski und André Tchaikowsky (CD Accord).                                                                                                                   

http://www.zubel.pl/index.php/en/

PHACE

Leidenschaft, Feuer und unbändige Lust, Musik am Puls der Zeit ohne Genregrenzen. Raus aus dem Elfenbeinturm und hinein ins Abenteuer der vielgestaltigen, zeitgenössischen Musikwelten. Mit größtem Enthusiasmus wollen die zehn SolistInnen von PHACE und sein künstlerischer Leiter Reinhard Fuchs ihr Publikum auf Reisen in kostbare, poetische Welten mitnehmen. PHACE tut dies mittlerweile seit vielen Jahren mit speziellen Konzertformaten, Musiktheaterproduktionen und spartenübergreifenden Projekten mit Tanz, Theater, Performance, Elektronik, Video, Turntablisten, Installationen u.v.m. Seit der Gründung 1991 als ensemble on_line durch den Dirigenten und Komponisten Simeon Pironkoff und nach einem Relaunch 2010 unter dem Namen PHACE hat die Suche nach dem Neuen über viele Jahre tiefgehende künstlerische Freundschaften mit zahlreichen renommierten KomponistInnen, DirigentInnen und MusikerInnen hervorgebracht. Mehr als 200 Werke sind so bisher in Auftrag gegeben, uraufgeführt und viele davon auf zahlreichen Tonträgern veröffentlicht worden. Offenheit, Neugier zum Experiment und höchster künstlerischer Anspruch sind die Triebfedern des Ensembles, das regelmäßig mit MusikerInnen und Gästen aus den verschiedensten Kunstdisziplinen erweitert wird. Im Herbst 2012 hat PHACE seine künstlerische Heimat mit einem eigenen Zyklus im Wiener Konzerthaus gefunden und ist mit 25 - 30 Konzerten jährlich bei den wichtigsten Konzerthäusern und Festivals international zu Gast.

Avignon Festival, L’auditori Barcelona, Barbican Center London, BBVA Bilbao, Berliner Festspiele, Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik, Brucknerhaus Linz, Carinthischer Sommer, Contempuls Prag, d’Automne à Paris, deSingel, Ensems Festival Valencia, Elbphilharmonie Hamburg, Huddersfield Contemporary Music Festival, Klangspuren Schwaz, King’s Place London, Le Parvis Scène nationale Tarbes Pyrénées, March Music Days Ruse, Music Olomouz, Musica Strasbourg, Mixtur Barcelona, Osterfestival Krems, Osterfestival Tirol, Philharmonie Luxembourg, Rainy Days Luxembourg, Salzburger Festspiele, Salihara Festival Indonesien, Sampler Series Barcelona, SonEMUS Festival Sarajevo, Stadsschouwburg Amsterdam, Thaliatheater Hamburg,  Transart Bozen, Ultraschall Berlin, Wien Modern, Wiener Festwochen, Wiener Konzerthaus, u.v.m.).

https://phace.at